Seit mehr als 10 Jahren kommen wir zum Skifahren gerne nach Südtirol. Unsere Kinder haben hier die ersten Abfahren bewältigt und auch wir, ehemals Snowboarder, sind auf den Geschmack der zwei Bretter gekommen.
Die Skigebiete Südtirols bieten für Anfänger, Familien und auch Experten Pisten für grandiose Skitage. Unsere liebsten Skigebiete stelle ich Euch hier gerne vor. Empfehlungen für Unterkünfte bzw. Orte zum Wohnen findet Ihr hier ebenfalls.
Warum Südtirol und nicht Österreich?
Wir waren auch schon in Österreich, Frankreich und früher auch in der Schweiz Ski gefahren. Aber wir sind in in Südtirol aus so vielen Gründen ‚hängengeblieben‘. Im Winter sind es die immer, wirklich immer super präparierten Pisten. Skifahren ist garantiert und jeder findet seine Lieblingsabfahrt.
Das Wetter hat uns weder an Weihnachten noch an Fasching je enttäuscht. Die Südseite der Alpen ist vom Wetter begünstigt. Schleierwolken und schlechte Sicht sind hier äußerst selten. Besonders ich kann es nicht leiden in einer weißen Suppe zu fahren und weder die umliegenden Berge noch die Piste zu erkennen. Blauer Himmel und Sonne haben wir hier nahezu immer erlebt. Außer, wenns geschneit hat. Aber schlechte Sicht? Noch nie.
Die Liftanlagen sind modern und auf dem aktuellen Stand. Es gibt Sessellifte und Gondeln (i.d.R. Vom Tal aus) und selten auch mal einen Schlepplift.
Die Südtiroler Küche ist ein Traum. Hier kann man immer lecker essen. Die Hütten sind gemütlich und man fühlt sich willkommen. Knödel Tris (drei versch. Knödel mit Krautsalat), Pasta aller Art (Italien, klar) und Pizza findet man genauso wie leckere Suppen oder saftige Burger. Wir haben noch nicht einmal schlecht gegessen.
Schaut Euch um, wo findet man solch ein Panorama?! Die Dolomiten sind einfach unfassbar schön und beeindruckend! Die massiven Felsformationen mit schroffen Gipfeln die abends von der Sonne in die schönsten Orangetöne getaucht werden.
Durch den Dolomiti Superski Pass ist das Gebiet, das man erfahren kann, unfassbar groß. Es gibt mehrere Rundtouren, z.B. die Sella Ronda, die viel Spaß machen und viel Abwechslung bieten. So entdecken auch wir jedes Jahr wieder neue Pisten.
Kaum Après Ski. Die einen fahren deswegen in die Berge, aber wir suchen das nicht. Laute Musik, angetrunkene Party People und das Gefühl in einer Disco anzukommen bei der Talanfahrt? Sucht ihr hier vergebens. Es gibt natürlich Bars und auch hin und wieder auch mal Musik, aber die ganze Après Ski Szene findet ihr hier nicht. Man sitzt eher zum Tagesabschluss in der Sonne und genießt seinen Aperol oder Bombardino.
Kurz gesagt: Es gibt einfach wenig Gründe für andere Gebiete. Was aber sicher nicht bedeutet, dass wir nie wieder woanders fahren werden…
Wie teuer ist Skifahren in Südtirol?
Letztendlich sind die Preise vergleichbar zu anderen Skigebieten gleicher Größe. Der Dolomiti Superski Pass (für mehrere Skigebiete) kostet 83 Euro für einen einzelnen Tag. Als Wochenpass oder Family Skipass fährt man günstiger. Wir kaufen immer 40 Skitage für 4 Personen und kommen auf 48 Euro pro Person und Tag. Dieser Pass kann die ganze Saison gefahren werden, d.h. auch, wenn man an Fasching wieder kommt.
Bucht man nur für ein Skigebiet, liegt der Tagespass bei ca. 75 Euro. Es lohnt sich frühzeitig zu schauen und die Angebote genau zu vergleichen. Online gibt es zwei Tage vor der Anreise 5% Rabatt. Kinder bis sieben Jahre fahren mit einem Erwachsenen gratis mit.
Skipässe des Dolomiti Superski (alle großen Gebiete enthalten) findet ihr hier: Dolomiti Superski
Skipässe Kronplatz
Skipässe Alta Badia
Skipässe Seiser Alm
Ähnlich verhält es sich mit Unterkünften und dem Essen auf den Hütten. Orte ohne direkten Anschluss an die Gebiete bieten schöne Ferienwohnungen und kleinere Hotels zu bezahlbaren Preisen.
Es gibt Hütten, auf denen man eine Suppe oder ein einfaches Pasta Gericht für unter 10 Euro bekommt und Hütten, in denen ein Burger 50 Euro kostet. Es ist für alle etwas dabei. Im Durchschnitt sind die Preise vergleichbar zu denen in Deutschland. Dies gilt auch für die Supermärkte, die sich auf Edeka oder Rewe Niveau befinden.
Doch Südtirol bietet auch eine hohe Dichte an außergewöhnlichen Luxushotels und Sterne Restaurants. Es ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.
Überblick: Das sind Südtirols größte Skigebiete
30 Skigebiete aller Art gibt es in Südtirol. Die bekanntesten Gebiete sind Cortina d’Ampezzo, Kronplatz, Alta Badia, Gröden, Seiser Alm, das Fassatal, Arabba / Marmolada, Drei Zinnen Dolomiten, Plose und der Gitschberg.
Mit 175 km ist die Seiser Alm das größte und sicher auch bekannteste Skigebiet in Südtirol. Kronplatz, Drei Zinnen und Alta Badia folgen mit jeweils auch über 100 Pistenkilometern.
Wir haben schon in all diesen Gebieten Urlaube verbracht und können von jedem sagen, dass man hier gut eine Woche fahren kann, ohne dass es langweilig wird.
Eine ganze Reihe kleinere Skigebiete folgen, eine detaillierten Überblick bietet die Südtriol Info Seite.
Kronplatz: Skigebiet, in dem auch Experten auf ihre Kosten kommen
Kronplatz ist das erste Skigebiet, das man von Deutschland über das Pustertal erreicht. Der ‚kahlköpfige’ Berg wird von drei Seiten befahren. Snowboarder lieben die vielen blauen, breiten Pisten, sportliche Skifahrer messen sich an den drei ausgezeichneten schwarzen Abfahrten. Ziehwege gibt es nahezu keine.
Fakten:
– 120 Pistenkilometer
– 52 km blaue Pisten
– 42 km rote Pisten
– 26 km schwarze Pisten
Der Berg mit Rundum Panorama liegt zu den Füßen Brunecks, einer hübschen Stadt mit schönen Geschäften und nettem Hallenbad, die durchaus einen Besuch lohnt. Bummeln, Aperol trinken und genießen wird hier gelebt.
Zwei Besonderheiten machen den Kronplatz außergewöhnlich: auf dem Berg gibt es zwei sehenswerte Museen: Messner Mountain Museum „MMM Corones“ und das Lumen. Das Lumen zeigt auf eindrucksvolle und abwechslungsreiche Weise die Geschichte der Bergfotografie. Klingt vielleicht hat erst mal langweilig, lohnt sich aber so sehr! Alleine die Architektur des Museeums, eine ehemalige Bergstation einer Gondel, und die unterschiedlichen medialen Darstellungen solltet ihr euch unbedingt anschauen. Zeitaufwand: ca. 1,5 Stunden. Kann man prima als Skipause nutzen!
Unser Fazit zum Kronplatz:
Mit dem Kronplatz fing bei uns alles an. Die Kinder haben dort Skifahren gelernt. Der Berg kann von drei Seiten befahren werden. Die blauen Pisten sind ideal für Anfänger, später lockten besonders die Schwarzen die nun sehr gut fahrenden Kinder der Familie.
Wir wohnten in St. Vigil, einem sehr hübschen Ort mit Geschäften, Restaurants und natürlich Skischulen (mit Mittagessen). Die Piste der Skischule ist direkt im Ort. Mit vier Liften kommt man von dort auf den Gipfel des Kronplatzes. Die blaue, flache ‚Miara‘ Piste ist eine herrliche Talabfahrt, die auch Kinder leicht schaffen.
Wir haben im Alpine Mountain Chalet in St. Vigil gewohnt, in dem es verschiedene Apartments gibt.
Alta Badia: Weitläufig mit einfachen Pisten für Genießer
Alta Badia ist für mich das Skigebiet zum Genießen. Sowohl für das Auge als auch für die Beine und den Gaumen. Das Gebiet liegt auf einem Plateau, das von imposanten Felsmassiven umgeben ist. Wo man hinschaut, man kann sich kaum sattsehen an den Felsen der Dolimiten.
Alta Badia ist perfekt für entspannte Skifahrer und Familien. Zudem bieten verschiedene Cross und Funparks abwechslungsreiche Skierlebnisse (auch schon für die Kleinsten).
Fakten:
– 130 Pistenkilometer
– 74 km blaue Pisten
– 47 km rote Pisten
– 9 km schwarze Pisten (Gran Risa, Weltcup Abfahrt)
Familien mit kleinen Kindern oder Anfängern würde ich das Gebiet in La Villa empfehlen. Die Pisten am La Crusc sind ideal für den Einstieg. Skischulen und Verleih gibst es natürlich auch. Der Zugang zum großen Gebiet ist ebenfalls möglich.
Aber auch Badia bietet einfache Pisten für die Skischulen direkt im Ort. Diese befinden sich ebenfalls nicht auf dem Plateau, sind aber mit Liften verbunden.
Unser Fazit zu Alta Badia:
Alta Badia mögen wir sehr. Sowohl die Vielzahl an Pisten als auch die Aussichten sind einfach traumhaft. Obwohl man hier fast immer in der Sonne fährt, haben wir auch zu Fasching immer gut befahrbare Pisten erlebt.
Hier gibt es die besten Hütten mit dem leckersten Essen. Besucht mal die urige La Fraina (urig und preiswert), frisch renovierte La Pralongia, die Cherz Hütte oder die La Marmotta.
Von Alta Badia aus hat man zudem Zugang zur Sella Ronda. Einer 27 km langen Skitour um das Sella Massiv. Zudem kann man sich prima in andere Gebiete bewegen und bis zur Seceda fahren oder seine Kurven im Gebiet um Wolkenstein ziehen.
Seiser Alm: Winterwunderland auch für Nicht-Skifahrer
Auf der Seiser Alm fährt man oben. Oben auf dem Plateau gelegen und mit ebenen Flächen ist dieses Skigebiet nicht nur für Skifahrer, sondern auch für Langläufer, Rodler und Spaziergänger ideal.
Die Seiser Alm gehört zum Skigebiet Gröden. Man kann direkt auf der Alm wohnen als auch in verschiedenen Orten (z.B. St. Ulrich, St. Christina, Seis) und mit der Gondel aufs Plateau fahren. Auch die unten liegenden Orte bieten Skipisten. Empfehlenswert ist z.B. die Seceda mit ihren langen Abfahrten (10,5km nach St. Ulrich) und grandiosen Aussichten.
Kleiner Minuspunkt sind meines Erachtens die Ziehwege, die es doch immer wieder zu überwinden gibt. Als Skifahrer kann man sie meistern, Snowboarder sind dabei doch sehr gefordert.
Fakten:
– 175 Pistenkilometer
– 52 km blaue Pisten
– 105 km rote Pisten
– 19 km schwarze Pisten
Unser Fazit zur Seiser Alm:
Die Seiser Alm bietet sich besonders für Familien an, in denen nicht alle Ski fahren. Das Angebot an Rodelbahnen, Fahrten mit dem Pferdeschlitten und Wanderwegen ist sehr groß.
Das Plateau ist umgeben von beeindruckenden Gipfeln und wirkt doch so sanft. Die Pisten bieten für Anfänger wie Experten Herausforderungen, die Kids lieben die Speedstrecken und Funparks sehr.
Man kann auch auf der Alm ein Hotel buchen, die Preise dort sind jedoch deutlich höher. Wir können das Hotel Emmy in Völs Empfehlen. Mit Skibus und Gondel gelangt man gut auf die Alm.
Welches Skigebiet in Südtirol eignet sich für Familien mit Anfänger Kindern?
Von den Gebieten die wir kennen, eignen sich prinzipiell alle für Familien mit Kindern, die eine Skischule besuchen. Aber es gibt Unterschiede in Sachen ‚Komfort‘.
Nehmen wir eine Familie mit zwei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Die Eltern fahren gerne und gut, die Kinder lernen es gerade erst und besuchen vormittags einen Skikurs. Nachmittags ist man als Familie gemeinsam unterwegs.
Wenn alle auf ihre Kosten kommen wollen, würde ich empfehlen auf dem Alta Badia Plateau oder der Seiser Alm einen Skikurs zu buchen. Am Morgen fahren alle hoch, die Kinder machen den Kurs und die Eltern haben direkt die Möglichkeit im großen Gebiet zu fahren.
Um die Wege/ den Aufwand am Morgen zu minimieren, bietet sich eine Unterkunft in der Nähe des Lifts an, der auf das Plateau führt, zu buchen.
Für Alta Badia sind die Orte St. Kassian, Corvara oder Stern perfekt. Wer eine Anfahrt mit Skibus oder Auto akzeptiert, wohnt günstiger in La Val, La Villa, St. Martin oder Armentarola.
Wie schon oben beschrieben, kann man auf der Seiser Alm direkt wohnen, doch die Hotels sind recht preisintensiv. Rund um die Orte Seis, St. Ulrich und St. Christina findet man Unterkünfte aller Klassen.
Mit Kindern bietet sich auch ein ein Skidepot am Lift zu mieten, dann hat man zumindest das Schleppen der Hardware am Morgen gespart.
Wenn die Eltern nicht selbst fahren wollen, gibt es in vielen Ort eine kleine Skipiste für die Skischule in der die Kinder die ersten Versuche unternehmen können.
Winterurlaub ja, aber ohne Skifahren
Die Seiser Alm ist sicherlich das beste Gebiet für Familienmitglieder, die kein Ski fahren. Man kann dort prima spazieren und es gibt mehrere Rodelstrecken. Ein spezieller Liftpass für Wanderer gibt es auch im Winter, so dass man den ganzen Zauber auch zu Fuß erkunden kann. Auch Langlauf ist hier möglich.
In den anderen Gebieten, die ich kenne, gibt es zwar auch immer wieder Spazierwege, z.B. am Fluss entlang, ein großes Netz an Winterwanderwegen sucht man jedoch oft vergebens.
Der Kronplatz ist für Fußgänger nur spannend, um die Museen zu besuchen. Zum Laufen und Langlaufen bietet sich jedoch Bruneck an, das auch zum Shoppen und Bummeln einlädt. Das Tal von St. Vigil ist eine ‚Sackgasse‘, was zur Folge hat, dass man dort wunderbar spazieren und langlaufen kann.
Für Nicht-Skifahrer ist sicher ein gutes Hotel von Vorteil, so dass man auch die Wellness Angebote nutzen kann. Wir haben schon das Falkensteiner in Reischach besucht und den Aufenthalt sehr genossen.
Skifahren in Südtirol – empfehlen wir von Herzen gerne!
Wie ihr bestimmt bemerkt habt, mögen wir Südtirol sehr gerne. Im Sommer zum Wandern, aber natürlich besonders im Winter zum Skifahren.
Auch in 10 Jahren wird es uns beim Skifahren in Südtirol nicht langweilig. Wer nur eine Woche fährt, dem reicht in der Regel der Skipass für ein Gebiet. Vielfahrer und Wiederholungstäter schätzen sicherlich den Dolimiti Superski Pass, der das Befahren des gesamten Gebietes ermöglicht.
Wir nehmen diesen immer, weil wir gerne die Sella Ronda (in beide Richtungen) fahren oder uns auch in anderen Ecken einen Tag vergnügen. Die Gegend um den Langkofel gefällt uns gut, die Seceda ist großartig und auch bei Wolkenstein gibt es tolle Pisten.
Die Gebiete sind quasi mit uns als Familie mitgewachsen und bieten auch mit Teenagern, die uns längst davon fahren, viele Möglichkeiten für einen tollen Familienurlaub.
Falls Du noch konkrete Fragen hast, hinterlasse sie gerne in einem Kommentar!
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