Die grüne Woche neigt sich dem Ende zu und Ihr habt vielleicht schon einige Infos herausgefischt, die Ihr für Eure Hochzeit verwenden könnt. In unserer Infografik zum Thema Green Wedding haben wir noch mal die wichtigsten Fakten zusammen gefasst. Die könnt Ihr abspeichern oder pinnen und einfach mal schauen, welche Punkte auch bei Euch umgesetzt werden könnten.
Außerdem haben wir abschließend noch Kerrin und Friederike von Hochzeitskonzept befragt. Die sind nämlich die echten Experten und haben sich als Weddingplanner auf genau dies spezialisiert: Eure Hochzeit unter ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten, sich deshalb aber nicht verrückt zu machen und vor allem einen wunderschönen Tag zu haben.
Und das sagen die beiden …
Wir arbeiten bei Green Weddings mit modernen, gebildeten, lebenslustigen Brautpaaren, die sich bewusst für einen nachhaltigen und stilvollen Lebenswandel entschieden haben. Für sie zählt Klasse statt Masse: Selten Fleisch, aber wenn, dann beste Bioqualität aus der Region, lieber ein feines Designerteil aus Deutschland statt 10 Billligshirts- eben urbane und trendbewusste LOHAS.
Sehr oft wird in einem kleinen, intimen Rahmen gefeiert, um wirklich nur die ‘Besten und Engsten’ dabeizuhaben. Das reduziert natürlich schon einmal den CO2-Fußabdruck, obwohl wir es eigentlich immer vorziehen, gar nicht mit so dogmatischen Termini zu arbeiten – der erhobene Zeigefinger sollte zu Hause bleiben, sonst fühlen sich die Gäste nicht wohl. Eine Hochzeit ist ein großes Fest, es soll Spaß machen und unvergesslich sein! Wir sehen unsere Aufgabe darin, diesen Paaren ihr Traumfest auf möglichst ökologischem und nachhaltigem Weg zu bereiten- ohne dass man es ihm unbedingt auf 20 Meter zum Jutesack ansieht. Teurer wird es deshalb nicht unbedingt- denn wir empfehlen immer, bei den Vorbereitungen auf folgendes zu achten:
Schon vorhandenes nutzen
Tante Gertrud hat ein Goldarmband vererbt, dass nicht mehr ganz up-to-date ist; eingeschmolzen und selbst geschmiedet werden besondere Ringe zum kleinen Preis daraus. Vintage-Brautkleider und Erbstücke wie Schleier, Schmuck oder Dekorationselemente erzählen eine Geschichte- gebt eurem Tag dadurch eine tiefere Bedeutung!
Sinnvolle Locationwahl
Eine Location wählen, die schon für sich selbst spricht! Eine Bio-Scheune ist keine “grüne” Location, wenn alles extra herangeschafft werden muss, um sie befeierbar zu machen, und eine Anreise ohne Pkw quasi unmöglich ist. Man glaubt es kaum, aber die “grünsten” Locations liegen in der Stadt! Kurze Wege, einfache Unterbringung, weniger Kosten: Trauung auf einer Terrasse über den Dächern Münchens, anschließend ein Fahrradrikscha-Shuttle zur City; eine Location, die schon so cool ist, dass sie kaum noch Deko benötigt, dazu ein feines und kreatives vegetarisches oder sogar veganes Menü; traut euch, unkonventionell zu sein!
Neues so anschaffen, dass es weiterverwendet wird
Investiert in ein paar Lieblings-Designerschuhe, die noch oft zu Ehren kommen, oder spendet euer Traumkleid anschließend einem guten Zweck. Eine Braut dekorierte zB ihre Hochzeit mit vielen hochwertigen, großen Kerzen, und verschenkte sie zum Abschied mit einem schönen Band an ihre Gäste als Erinnerung.
Nicht verrückt machen lassen
Was tun, wenn die Traumlocation nun aber einfach nicht ökologisch sinnvoll zu erreichen ist, das Traumkleid nicht aus GOTS-zertifizierten Stoffen, und der Bräutigam nun mal zur Hochzeit Porsche fahren möchte? Locker bleiben- das ist euer Fest und kein Öko-Wettbewerb. Große ‘Öko-Sünden’, an denen euer Herz nun mal hängt, könnt ihr auch durch Spenden an Projekte wie ‘Plant for the Planet’ oder “Klimahelden” kompensieren- zum Beispiel auch statt Geschenke
Fotos von Martina Rinke
Im Erfahrungsbericht von Laura und Florian könnt Ihr alles aus der Sicht eines Brautpaares nachlesen, das Thema Ringe beschreiben wir bei Sylvia Bliefert, die passenden Brautkleider gibts bei Sina Fischer und nicht zu vergessen den Styleguide für die Gäste.
Kate meint
Ich finde bei »Outfit« könnte noch »gebrauchte Kleidung« stehen. Ich habe mein Kleid gebraucht gekauft und anpassen lassen. Das spart sowohl Kosten als auch darf das Kleid ein weiteres Mal Freude bereiten. Ich werde es auch weiter verkaufen und vielleicht wird es so ein drittes Mal eine Braut (und natürlich auch einen Bräutigam und die Gäste) erfreuen.
Larissa Behrmann meint
Durch Ihre Infografik habe ich nun eine gute Idee, wie wir unsere Hochzeit planen werden. Besonders hilfreich fand ich die Tipps zu Biomaterialien und Saisonalität. Wir haben uns heute schon für ein Wirtshaus für die Hochzeitsfeier entschieden.