Die wichtigste Person für eine Braut? Ja ok, das ist natürlich ihr Bräutigam. Aber direkt danach kommt die Trauzeugin. Mittlerweile sind Trauzeugen zwar rechtlich nicht mehr notwendig, um eine Ehe zu schließen.
Dennoch bleibt der Brauch bestehen, denn jemanden als Trauzeugen zu ernennen dient als Freundschafts- und Vertrauensbeweis.
Doch Trauzeuge zu sein bedeutet auch eine große Verantwortung. Warum eigentlich?
Ich denke: Da ist mal ein bisschen Entspannung und vielleicht ein neuer Blickwinkel angebracht!
Foto von Farbklang Fotografie
„Willst du meine Trauzeugin sein?“
Das ist wohl nach „Willst du mich heiraten?“ eine der großen Fragen auf dem Weg hin zu einer Hochzeit. Und mit der Antwort „Ja, natürlich werde ich deine Trauzeugin!“ beginnen auch die Überlegungen: Was muss eine Trauzeugin eigentlich alles leisten?
Auf Ratgeber-Webseiten und Blogs finden sich ellenlange Listen, was die Trauzeugin alles tun sollte.
Demnach beginnen die Aufgaben der Trauzeugin bereits lange vor dem Hochzeitstag: Dazu gehören dann die Organisation des Junggesellinnenabschieds, das Aussuchen des Brautkleides und die beratende Funktion bei allen Stil- und Dekorations- und Organisationsfragen. Wenn der große Tag näher rückt, müssen die Trauzeugen traditionell auch bei allen Vorbereitungen, den Bastelarbeiten und dem Aufbau herhalten. Nicht zu vergessen der Polterabend, der oft auch zum großen Teil von den Trauzeugen organisiert wird.
Foto von Melanie Metz Fotografie
„Ich bin die Trauzeugin, alle Arbeit zu mir!“
Und damit noch nicht genug! Die wichtigsten Aufgaben der Trauzeugen stehen ja erst an, wenn der große Tag des Brautpaares endlich da ist.
Neben der offensichtlichen Aufgabe der Trauzeugen, nämlich der Unterschrift im Standesamt auf der Eheurkunde des Brautpaares, werden den Trauzeugen oft etliche weitere Aufgaben am Hochzeitstag zugeteilt: Darunter das Vorlesen der Hochzeitsfürbitten bei der Trauung, die Rolle als Ansprechpartner für die Hochzeitsgäste, um das Brautpaar zu entlasten. Auch um das Programm bei der Hochzeitsfeier kümmern sich oft die Trauzeugen. Und sie organisieren selbst Hochzeitsspiele, damit die Feier nicht langweilig wird.
Im Internet finden sich etliche Auflistungen zu weiteren Aufgabe der Trauzeugen: eine Hochzeitszeitung gestalten, Heliumballons organisieren und vielleicht auch noch ein kreatives Gästebuch. Nicht zu vergessen die obligatorische Trauzeugenrede!
Da kann es einer Trauzeugin schon mal schwindlig werden! Bei all diesen Aufgaben, Pflichten und der Verantwortung, die auf der Trauzeugin damit lasten, muss man sich schon fragen: Wird die Trauzeugin vielleicht mit dem Partyplaner verwechselt?
Foto von Melanie Metz Fotografie
Die Freundschaft nicht vergessen
Ihr merkt schon, ich werde zynisch. Aber es geht doch bei einer Trauzeugin am Ende des Tages auch nicht um eine unbezahlte Planerin, die von vorne bis hinten alles zu tragen hat. Liebe Bräute, Macht euch immer wieder klar: Ihr möchtet diese Person bei eurer Hochzeit an eurer Seite haben, weil ihr den Tag euch ohne sie nicht vorstellen könntet! Und sie wird vermutlich alles tun, um euch an diesem Tag glücklich zu machen. Das solltet ihr nicht überstrapazieren.
Also überlegt euch von Anfang an gemeinsam, welche Aufgaben ihr wie aufteilen könntet, was ihr von eurer Trauzeugin erwartet und welche Aufgaben sie gerne übernimmt.
So könnt ihr euch gemeinsam entspannt auf den großen Tag freuen, ohne dass ihr am Ende mit enttäuschten Erwartungen oder einer überforderten Trauzeugin und einer gestressten Freundschaft dasteht. Denn wie gesagt: Trauzeuge zu sein, ist ein Freundschaftsbeweis! Und als Freundinnen diesen Tag gemeinsam zu erleben, das kann ich euch aus Erfahrung sagen, wird euch noch mehr miteinander verbinden.
Foto von Julia Hofmann Fotografie
Autorin: Meta Liebmann
Meldet Euch jetzt für den Newsletter an und erhaltet den Hochzeitsplaner mit übersichtlichem Budgetplaner gratis zum Download!
Melanie Scherer meint
Eine gute Trauzeugin zu sein bedeutet viele Pflichten auf sich zu nehmen. Klar, der Junggesellinnenabschied ist da der angenehmere Teil. Die Rede bei der Hochzeit meiner großen Schwester allerdings war der reinste Horror für mich. Sie hatte 150 Gäste eingeladen und ich hatte schon immer Probleme vor vielen Menschen frei zu sprechen. Zum Glück hat mich mein Schatz bei der Deutschen Rednerschule angemeldet. Die Rhetorik Übungen haben mir geholfen meine Ängste zu überwinden und eine tolle Rede vorzutragen bei der kein Auge trocken blieb. Wer sich auch optimal auf solche Situationen vorbereiten möchte, sollte hier mal reinschauen