Beim ersten Deutschen Hochzeitskongress in Köln saß ich als Teilnehmer der Podiumsdiskussion auf der Bühne und habe mich mit Thorsten, Doreen, Alper, Eva und Tatjana über Trends in der Hochzeitswelt unterhalten.
Meine Gedanken kehren immer wieder zu dieser Runde zurück, weil es uns allen schwer gefallen ist uns auf einen ‘Trend’ festzulegen. Trend. Was ist das denn? Ab wann ists ein Trend und wann wird’s zum Stil? Ist etwas einfach nur trendig, weil es plötzlich in den Medien auftaucht, oder erst dann, wenn auch paare es für sich umsetzten?
Ohne es wissenschaftlich zu begründen waren wir uns einig, dass es einen Mega-Trend gibt der ‘Individualisierung’ lautet. Etwas eigenes machen, die Hochzeit zum eigenen, ganz persönlichen Fest machen und das nicht nur, weil mal als Paar dabei ist, sondern weil der ganze Tag so sehr nach der Essenz des Paares anfühlen muss.
Die Atmosphäre, die Deko, der Ort, alles spielt mit rein und jedes einzelne Bausteinchen wird bewusst angeschaut, um daraus etwas eigenes zu machen. Kein ‘das macht man halt so’, sondern ein ‘wir machen das genau so, weil es zu uns passt’.
Das ist für mich der Megatrend, den ich großartig finde, und unter dem sich mehrere kleinere Trends oder daraus entwickelte Stile subsumieren lassen. Einige hab ich mal raus gefischt, sicher nicht ganz ohne ein Schmunzeln auf den Lippen :-)
Ich habs mal wie die Modemagazine gehalten: X kommt, Y bleibt.
Vintage bleibt, Bohemian/ gypsy kommt!
Der romantische, pastellige Look mit historischen Stücken in der Deko oder der Mode hat sich längst etabliert. Vielleicht nicht immer mit allen Details, aber die zarten Farben und Spitze passen auch gut zu Hochzeiten und finden viele Anhänger.
Neu ist der eher wilde, starke, ungezwungene bohemian Look, der mit kräftigen Kontrasten und knalligen, aber warmen Farben arbeitet. Ein bisschen 70er, ein bisschen die Freiheit der Gypsys, gerne auch ein bisschen Batik, dann aber stilvoll mit Gold kombiniert.
Fotos links: Magnolia Rouge, Fotos rechts: Burnetts Boards
Natürlich bleibt, Messing kommt!
Jute und Leinen in Kombination mit locker arrangierten Blumen sind die Key Visuals einer Hochzeit im natürlichen Stil. Die Feier findet im Freien statt, lockere Sitzgruppen ersetzen eine starre Tischordnung.
Messing? Yep. Kupfer ist längst schon angekommen, aber Messing in neuen Formen und modernen Verarbeitungen wird Hingucker! Lässt sich auch prima mit den beiden Looks von oben kombinieren, oder, und das mag ich besonders, mit geometrischen Formen.
Fotos links: French Wedding Style, Foto rechts oben: Style me pretty, recht unten: RawOriginals
Pfingstrosen bleiben, Greens kommen
Pfingstrosen sind und bleiben einfach eine wunderschöne Blume für Hochzeiten im Frühjahr. Sie sind fluffig und voll, haben tolle Farben und machen auch einzeln was her.
Greens, also ‘Grünzeug’ ist voll im Kommen. Alles, was keine Blüte hat, dafür aber mit satten Grüntönen punkten kann, wird kombiniert. Farne, Sukkulenten, Gehölze – zusammen wirken sie super erwachsen und urban. Passen auch gut zu ökologisch orientierten Hochzeiten, wenn man die Pflanzen auswählt, die in der nächsten Umgebung wachsen.
Foto links oben: Elisabeth Anne Designs, links unten: blovedblog, Foto rechts oben: Studio 306, rechts unten.
Lavendellila bleibt, Blautöne kommen
Lila ist schon ein Klassiker unter den Hochzeitsfarben und einfach nicht mehr wegzudenken. In lila gibts nicht nur schönen und bezahlbaren Lavendel, es ist auch bei der Papeterie und im Outfit leicht umzusetzen. Und sogar die Location kann mit lila farbenen Spots toll illuminiert werden.
Blue is back! Aber nicht zwingend in Form von Marineblau, sondern in Mitternachtsblau und tollen Graublauschattierungen. Gerne auch lässig mit grau oder beige kombiniert. Steht auch Männern gut und lässt keine Hochzeit wie einen Mädchengeburtstag aussehen.
Fotos links: Katja Heil, Fotos rechts: style me pretty
Sicher lassen sich noch mehr vermeintliche Trends aufspüren oder nennen. Auch solche, die mit der Optik nicht zu tun haben. Zum Beispiel das Zelebrieren eines Hochzeitswochenendes. Die Gäste reisen schon freitags an, abends gibts ein entspanntes Get Together, Samstag ist der große Tag und nach dem Brunch am Sonntag reisen alle wieder ab. Sehr schön finde ich das!
Oder die Brautmode erst… Das alleine wäre ja einen eigenen Blog wert!
So individuell und persönlich wie das Paar eben ist sollte auch die Hochzeit sein. Und damit schließt sich der Kreis zum Megatrend Individualisierung wieder. Macht doch einfach wie Ihr wollt! ;-)