Paris ist perfekt für eine Städtereise. Auch wenn ich schon mehrere Male hier war, gibt es immer wieder etwas neues zu erleben. Im Dezember waren meine Mama und ich 4 Tage in Paris. Wir wollten die Stadt mal im Weihnachtszauber erleben (von dem es gar nicht so viel gibt, aber dazu später mehr).
Hier findest Du:
- unsere Unterkunft
- Coole Shopping Adressen
- Aktivitäten bei schlechtem Wetter
- einen wunderschöne Spaziergang Route
- die besten Weihnachtsspots der Stadt
Wann ist die beste Reisezeit für Paris?
Städtetripps kann man zu jeder Jahreszeit machen, keine Frage. Mir persönlich ist es im Sommer oft zu heiß. Bei 30 Grad durch eine aufgeheizte Stadt laufen ist mühsam, daher sind mir alle anderen Jahreszeiten lieber. Zusätzlich kommen die vielen anderen Touristen. Es ist voll, warm und anstrengend.
Dieses Jahr waren wir im Dezember in Paris, aber vor einigen Jahren im Januar. Das fand ich am schönsten. Die Stadt ist viel leerer, die Temperaturen waren zwar klirrend kalt, aber die Sonne schien. Das Licht war herrlich!
In diesem Beitrag über romantische Spots in Paris habe ich darüber berichtet.
Wer die Wahl hat, dem würde ich das Frühjahr oder den Herbst empfehlen. Angenehme Temperaturen, so dass man auch schön in den Bistros draußen sitzen kann, und mäßiger Betrieb so lange man die langen Wochenende und Feiertage meidet.
Wo wohnt man am besten in Paris?
Wie Du Dir vorstellen kannst, ist das Hotelangebot der Stadt gigantisch groß. Es ist wirklich für jeden etwas dabei. Viele Hotelzimmer sind jedoch sehr klein, meist kann man kaum um das Bett herum laufen.
Die Lage war uns besonders wichtig, wir wollten im Marais Viertel wohnen. Das mondäne Viertel mit wunderschönen Wohnhäuser, unzähligen Cafés und tollen Läden sollte unsere Basis sein. Hier kommt alles zusammen: Echtes Leben mit angenehmer Atmosphäre.
Wir haben uns letztendlich für ein kleines Apartment entschieden, das ich bei booking.com gefunden hatte. Der Anbieter hat mehrere Wohnungen in diesem Haus, wir haben die kleinste gemietet.
Sie war sehr sauber und hatte alles, was wir brauchen: Wohn-Ess-Bereich mit einer kleinen Küche, ein Schlafzimmer und ein Bad mit Dusche. Es war sauber und nachdem wir den Schlüssel gefunden hatten (rechtzeitig online einchecken!) auch unkompliziert.
Die Metro erreicht man in 3 Minuten zu Fuß am Place de la Republic, ein Spaziergang durch das Viertel zu Seine dauert etwa 15 Minuten.
Tipp: Hotels großer Ketten, IBIS Style etc., findet man auch weiter außerhalb zu günstigen Preisen. Unbedingt drauf achten, ob Messen, Großevents oder Feiertage in den Zeitraum fallen. Die Preise variieren stark.
Tag 1: Bummeln, Shoppen, Kaffee trinken
Wir erreichten die Stadt mit dem ICE von Karlsruhe aus um 10 Uhr. Die Fahrt dauert nur zwei Stunden und man kommt am Gare de l‘Est an. Da das Apartment noch nicht bezugsfertig war, haben wir die Koffer am Bahnhof eingeschlossen (11 Euro/Tag für beide Koffer) und sind zu Fuß losgezogen.
Tag eins haben wir für das Erkunden des Marais genutzt. Je weiter südlich man sich bewegt, desto lebhafter wird es.
Viele coole Shops wollen entdeckt und durchstöbert werden. Unbedingt solltet Ihr Zeit für den Laden ‚Merci‘ (hier bei Google Maps) einplanen. Ein Concept Store mit Kleidung, Accessoires und Vintage Möbeln in tollem Ambiente. Es gibt auch ein sehr niedliches Café dabei, in dem wir jedoch leider keinen Platz gefunden haben.
Weitere Shops, die einen Besuch lohnen sind:
- Other Stories – Design Ableger von h&m mit ‚erwachsener‘, hochwertiger Mode
- Fleux mit Trennungen Deko Artikeln und Accessoires
- Factory‘s – trendige Mode, Sneaker und Accessoires für Herren
- BHV Le Marais – Kaufhaus mit den üblichen Kategorien aber sehr schön ausgewähltem Sortiment
- Uniqlo de Marai – japanisches Label mit preiswerten und hochwertigen Basics
- American Vintage – lässige Streeware des amerikanischen Labels
- Samsoe Samsoe – skandinavisch entspannte Mode für Damen und Herren
Eine der bekanntesten Einkaufsstraßen im Marais ist die Rue Vieille Du Temple. Hier lohnt das Hoch- und Runterschlendern. Zum Mittag lohnt ein Besuch bei Breizh Café Marais – La Crêpe Autrement. Hier gibt‘s Crêpes und bretonische Galettes mit verschiedenen Füllungen. Sehr lecker!
Biegt auf jeden Fall auch rechts und links ab und lasst Euch treiben! Die Gassen bergen so einige Überraschungen und machen richtig Laune. Auch die eine oder andere Patisserie wartet hier mit Petit Four oder Macarons.
Im I/O Café gibt‘s außergewöhnlich leckeren Kaffee und frisches Gebäck, aber nur wenige Sitzplätze.
Zum Abschluss spaziert ihr nochmal über den schönen Place des Vosges mit einen symmetrischen Häusern. Überhaupt sind mir dieses mal viele kleine Parks aufgefallen und denen man einfach mal im Schatten sitzen und durchatmen kann, wo Kinder spielen oder Hunde frei laufen dürfen.
Tag 2: Das Schlechtwetter Programm oder Tag der beeindruckenden Gebäude
Am zweiten Tag hat‘s geregnet, was uns nicht weiter gestört hat, da wir sowieso ein Museum besuchen wollten. Ich gestehe, dass ich meist wegen der Architektur ins Museum gehe und weniger wegen der ausgestellten Objekte.
So war es auch im Muséum national d’histoire naturelle – dem Naturkundemuseum. Trotz der nassen Witterung sind wir vom Apartment dort hin gelaufen, was in etwa eine Stunde gedauert hat. Wir passierten Notre Dame (die an diesem Wochenende wiedereröffnet wurde) und die Sorbonne und waren gegen Mittag im Museum.
Das Gebäude ist großartig! Aber ich muss auch sagen, dass die Exponate der Tierarten sehr beeindruckend waren. Die Atmosphäre war episch, das Licht wechselte und war sehr gut platziert. Hat viel Spaß gemacht alles zu entdecken. Sicher auch ein Ziel, das Kindern sehr gut gefällt.
Wunderschöne Architektur: Bibliothèque nationale de France
Um von Naturkundemuseum wieder in die Stadt zu kommen, haben wir die Metro genutzt. Es regnete noch immer, was nicht wirklich störend war, denn unser nächstes Ziel war die Bibliothèque nationale de France.
Es gibt zwei Lesesäle: das für die Öffentlichkeit zugängliche Musée de la BnF und den Salle Labrouste. Letzterer kann besichtigt, jedoch nur von Studierenden oder Personen mit Mitgliedsausweis betreten werden.
Das Musée de la BnF hingegen ist für alle zugänglich. Hier stehen nicht nur Bücher unterschiedlicher Genres, es gibt auch gemütliche Lesesessel und Arbeitsplätze. Es ist herrlich ruhig und friedlich dort, perfekt um an einem Wintertag eine Pause einzulegen. Schaut mal durch die vielen Bildbände zu Mode und Design!
Weihnachtszauber in der Galerie La Fayette
Den architektonischen Abschluss des Tages fanden wir in der Galerie La Fayette. Jedes Jahr wird dort ein mehrere Stockwerke übergreifender Weihnachtsbaum aufgestellt. Auch die weihnachtlichen Schaufenstern mit künstlerischen Animationen und Erlebniswelten lohnen das Vorbeischlendern.
2024 engagierte das Kaufhaus Kevin Germanier, den Schöpfer des Kostüms des“Golden Voyageur” der Olympischen Spiele für die Gestaltung des Baumes. Auf der 6. Etage gibt es einen Steg, der es ermöglicht sich dem Baum von oben zu nähern.
Tipp: Die Dachterrasse des Kaufhauses bietet sich als Sonnenuntergangsspot perfekt an. Im Glanz der letzten Sonnenstrahlen kann man den Eiffelturm am Horizont gut erkennen.
Tag 3: Spaziergang durch das Herz von Paris
Am dritten Tag war das Wetter wieder winterlich sonnig und wir haben uns zu Fuß durch Paris treiben lassen. Stolze 12 km zeigte die Uhr am Abend!
Von unserem Apartment aus spazierten wir durch den Marais hinunter zur Seine. Notre Dame wurde an diesem Wochenende wieder eröffnet und am Rathaus wurden die letzten Schilder der Olympischen Spiele demontiert.
Entlang der Seine spazierten wir bis zur Pont Neuf, tranken einen sehr teuren Cappuccino (6-8 Euro sind durchaus normal in Paris – gut war er dennoch nicht) und bummelten auch durch einige Geschäfte, schließlich war es kurz vor Weihnachten.
Einen Blick solltet Ihr unbedingt in das Kaufhaus Samaritaine werfen. Im Erdgeschoss gibt es tolle Mitbringsel und in allen anderen Etagen Mode, Schuhe und Accessoires vieler Design Marken. Besonders der Weihnachtsschmuck im Treppenaufgang hat uns gut gefallen! Sehr stilvoll!
Am Nachmittag genossen wir die Sonne und das Treiben am Louvre (wieder lange Schlangen am Eingang, waren aber nicht drin) und Jardin des Tuileries. Diese Parkanlage ist im Sommer und im Winter wunderschön und gehört zu den Plätzen, die man unbedingt durchquert haben sollte in Paris. Das große Riesenrad stand am Rande des Weihnachtsmarktes, welchen man jedoch getrost auslassen kann.
Unser nächstes Ziel war der Eiffelturm. Ihm wollten wir uns über einen einen speziellen Fotospot nähern… Es gibt da eine kleine Straße, unmittelbar am Turm, an der man stimmungsvolle Fotos machen kann. Wenn man alleine ist. Was wird nicht waren. Dennoch war die Atmosphäre sehr schön und ich kann Euch die Gasse sehr empfehlen! Ihr Name ist Rue d’Université.
Den Abschluss des Tages fanden wir am Arc de Triomphe de l’Étoile. Eigentlich hatten wir vor die Aussichtsplattform zu erklimmen, doch es war sehr viel los und wir hätten 45 Minuten auf den Einlass warten müssen, so dass wir uns dagegen entschieden haben.
Über die Avenue des Champs-Élysées ging es zurück ins Apartment.
Ist Paris weihnachtlich geschmückt?
Ich muss zugeben, dass ich mir mehr erhofft hatte. Mehr Weihnachtszauber, mehr Lichterglanz, mehr Gemütlichkeit. Um es vorweg zu nehmen: Selbstverständlich gibt es weihnachtlich dekorierte Orte in Paris, aber sie sind punktuell verteilt und tauchen keineswegs die ganze Stadt in einen weihnachtlichen Glanz. Kurz gesagt: wegen Weihnachten brauchst Du nicht nach Paris zu fahren.
Was Du in diesem Zusammenhang völlig vernachlässigen kannst sind Weihnachtsmärke. Am Eiffelturm gibt es einige Hütten, die in einer Reihe aufgestellt sind und wahnsinnig unromantisch daherkommen.
Der Weihnachtsmarkt im Jardin des Tuileries brüstet sich mit einer kleinen ‚Eisfläche‘, die aber aus Kunststoffplatten besteht. Alles kein Vergleich zu den stimmungsvollen Märkten, die man bei uns oder auch im Elsass kennt. Fahre lieber nach Strassbourg oder Wissembourg um in Weihnachtsstimmung zu kommen.
An diesen Orten findest Du jedoch Weihnachtsdekoration mit Lichtern und auch mal einen Tannenbaum:
- Die Straße vor der der Galerie Lafayette ist weihnachtlich beleuchtet und dank der Schaufenster entsteht hier ein bisschen Weihnachtsgefühl.
- Die Champs-Élysées sind beleuchtet, die Wirkung verkommt m.E. Jedoch auf Grund der Breite der Straße.
- Vor allen Luxusboutiquen wie Chanel, Dior und Fendi findest Du beleuchtete Girlanden. Am Place Vendôme stehen mehrere stark beleuchtete Weihnachtsbäume vor den Boutiquen.
Tag 4: Montmartre und Rückreise
Am Nachmittag des 4. Tages ging es für uns mir dem Zug wieder nach Hause. Die Stunden davor nutzen wir für einen Spaziergang auf den Mont Martre. Das Künstlerviertel dort ist legendär, ebenso die Aussicht von Sacré-Cœur über die Stadt.
Wir stiegen von der nördlichen Seite auf den Berg, vorbei an kleinen Häusern und authentischen Cafés. Ob erwartete uns eine Menschenmenge mit der wir nicht gerechnet hatten. Im Januar war es hier leer, diesmal jedoch so voll, dass man sich nur durch die Leute schieben konnte.
Daher hielten wir uns nur kurz hier auf und entschieden uns am Fuß der Südseite ein Cafe zu suchen. Glücklicherweise nahmen wir nicht den üblichen Weg zurück in die Stadt, sondern wichen den Menschenmassen aus. Wir landeten in der Rue des Martyrs.
Wenn ich Euch eine Straße voll echtem Pariser Leben empfehlen sollte, dann ist es die Rue des Martyrs! Am nördlichen Ende steht ein kleines Karussell und selbstverständlich ein modernes Eck-Bistro.
Im Laufe der Straße findest Du süße Läden, Bäckerein, Fischläden, Schuhgeschäfte, Kinderboutiquen, Frisöre, Metzgereien, Gemüseläden… Einfach alles, was man zum Leben hier braucht.
Wenn Du ne Stunde übrig hast, verlasse die Touristenpfade und genieße diese Straße!
Ich hoffe, dass Dir mein Riesebericht ein wenig Lust auf Paris gemacht hat. Diese Stadt ist immer eine Reise wert, egal zu welcher Jahreszeit.
Die Wochen vor Weihnachten würde ich zukünftig jedoch meiden. Es gibt Zeiten, in denen es leerer ist und man sich entspannter umsehen kann.
Lass gerne einen Kommentar da, wenn Du Tipps beisteuern möchtest oder Fragen hast!