Was gehört zur Papeterie? Was ist nötig, was ist sinnvoll? Und was ist als Extra-Bonbon möglich? Ein Überblick.
Mit Bedacht ausgewählte Hochzeitspapeterie ist eine Liebeserklärung, die für hüpfende Herzen sorgt – bei euch und euren Gästen.
Sie ist ein kleines Geschenk, mit dem ihr euren Lieben zeigt, wie wichtig sie euch sind, und wie gern ihr sie an eurem großen Tag dabei haben möchtet. Sie ist das perfekte Werkzeug, um eurer Hochzeit eure ganz eigene Handschrift zu verpassen. Und sie ist die ideale Möglichkeit, euch selbst und all den wilden Glücksgefühlen, die euch beinah platzen lassen, in liebevollen Details Ausdruck zu verleihen.
Im Vorfeld: Save the Date
Viele Paare beginnen noch vor der Einladung: Sie verschicken zunächst Save-the-Date-Karten. Vielbeschäftigte Freunde und Verwandte brauchen schließlich eine frühzeitige „Vorwarnung“, damit sie sich den Tag der Tage rechtzeitig freihalten können. Die postalischen Terminblocker machen vor allem dann Sinn, wenn die genauen Details der Hochzeit – wie zum Beispiel die Kirche oder die Feier-Location – noch nicht feststehen oder es schlichtweg noch zu früh für eine formvollendete Einladung ist.
Ob als simple Postkarte oder bereits als aufwendiger Hingucker: Schon bei den Save-the-Date-Karten sind jede Menge Extras möglich. Von abziehbaren Aufklebern, die direkt in die Kalender geklebt werden, bis hin zu kleinen (Foto-?)Erinnerungen, die der Empfänger sich beispielsweise an den Kühlschrank oder die Pinnwand hängt, dürft ihr nach Herzenslust kreativ werden.
Richtig einladend: die eigentliche Einladung
Sie ist sozusagen die absolute Basiszutat der Hochzeitspapeterie: die Einladung. Umfang und Gestaltung variieren – je nachdem, wie aufwendig ihr es mögt und wie viel ihr mitteilen möchtet oder müsst. Ladet ihr nur euren engsten Freundeskreis ein und wollt lediglich die Standesamts-Daten verraten, reicht euch vielleicht eine charmante Postkarte. Habt ihr dagegen mehr Mitteilungsdrang, lassen sich die Text- und Informationsmengen schöner auf mehrere Seiten bzw. Elemente verteilen.
Dann reserviert ihr beispielsweise jeweils eine eigene Seite: für den eigentlichen Einladungstext, die wichtigen Anschriften und Wegbeschreibungen, Kontaktinformationen von euren Trauzeugen, Parkplatztipps, Hotelempfehlungen, besondere Geschenkwünsche oder auch Ausflugstipps für eure Gäste, die von weiter weg anreisen. Vielleicht wollt ihr an dieser Stelle auch schon Menü- und Getränkekarten mit einplanen und verschicken.
Papeterie: Kartenmacherei
Nicht zu schwer beladen: genug Platz auf der Einladung
Bei der Papeterie gilt wie bei allen anderen Papier- und Druckerzeugnissen auch: Schöne Motive und Texte müssen „atmen“ können. Mit der kleinsten möglichen Schriftgröße kriegt ihr vielleicht alle Informationen auf nur eine Seite. Aber ihr wollt den Empfänger schließlich nicht erschlagen. Und ihr wollt erst recht keine derart mikroskopische Schrift verwenden, dass weder Oma Gerda mit ihrer Lesebrille noch Trauzeuge Jan mit seinen Adleraugen eine Chance haben, etwas zu entziffern.
Es lohnt sich also, groß genug zu schreiben und Platz für Absätze zu lassen, die das Lesen deutlich leichter machen. Wichtige, interessante oder spannende Informationen sollten sich nicht im Kleingedruckten verstecken. Und überschaubare Infohäppchen sind einfach viel gefälliger als ein dicker Brocken.
Habt deshalb ruhig Mut zur (Text-)Lücke und stellt euch die für euren (Platz-)Bedarf perfekte Einladung zusammen. Von Postkarten über Klappkarten und Folder bis hin zu zusammengeschnürten Einzelkarten, Fächern oder ganzen Mappen gibt es genau die richtige Einladungs-Lösung. Individuell und passend, für euch und eure Hochzeit.
Cleverer Begleiter für die Einladung: RSVP
RSVP-Elemente – von „répondez s’il vous plaît“, auf Deutsch auch „um Antwort wird gebeten“ – helfen bei der Planung. Den einen reicht ein kleiner Hinweis auf der Einladung, dass die Empfänger doch bitte per E-Mail oder Telefon eine kurze Rückmeldung geben sollen. Andere legen eine separate RSVP-Karte bei. Oder sie versehen ihre Einladung mit einem perforierten Abschnitt, der sich durch simples Abtrennen in eine RSVP-Postkarte verwandelt.
Möchtet ihr auch noch mögliche Sonderwünsche bei Essen und Getränken, Unverträglichkeiten, Details zur Gästeliste (Personenzahl, Namen, …) oder den Hotelzimmerbedarf abfragen, ist unter Umständen sogar mehr als nur eine einfache Postkarte empfehlenswert. Ganz besonders zuvorkommende Brautpaare legen dann noch eine schöne Briefmarke für die Rückantwort bei.
Hier gibt es also ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, aus denen ihr einfach auswählt – je nachdem, was euch gefällt und was euch sinnvoll erscheint.
Die Königsklasse: das perfekte Drumherum
Auch beim Drumherum reicht die Skala von puristisch bis prunkvoll: Die verschiedenen Elemente eurer Einladung lassen sich ganz unterschiedlich aufwendig verpacken. Ihr könnt die einzelnen Blätter und Bestandteile zusammenbinden, zusammenheften, banderolieren, umwickeln, wie ein Geschenk verpacken oder in einer Ecke heften, damit der Empfänger sie auffächern kann. Ihr könnt eine Mappe oder einen Schuber nutzen oder gleich ein ganzes Heft bzw. ein Booklet drucken lassen.
Ganz Papeterie-Vernarrte stimmen selbst Umschläge und Versandverpackungen grafisch ab. Durch gleiche Farben, Motiv-Aufdrucke, Stempel oder besonders schön verzierte Adressfelder sorgen sie so noch für ein besonders schönes Sahnehäubchen. Die Kirsche auf besagtem Häubchen sind individuell gestaltete Innenseiten der Briefumschläge und/oder eine besonders schöne, passende Briefmarke. So entsteht ein Einladungs-Gesamtkunstwerk, bei dem sich alles perfekt zusammenfügt.
Papeterie: Schneiders Papeterie
Am Tag der Tage: Hingucker und Helfer aus Papier
Die Hochzeitspapeterie umfasst also weit mehr als nur die Karten. Viele Paare verteilen schon zur Begrüßung individualisierte Anstecker, Broschen oder Buttons, die das Schlüsselmotiv der Gestaltung aufgreifen. Die Programmhefte für die Kirche und auch das Streugut für die Blumenmädchen oder die Gäste lassen sich ebenfalls passend verzieren bzw. verpacken.
Gibt es ein bestimmtes Ritual während der Zeremonie, kommt oft zusätzliches Papiergut zum Einsatz: Etwa wenn die Gäste mit Stempelfarbe ihre Fingerabdrücke auf einem Kunstdruck oder einer Leinwand verewigen und zum Beispiel eine Baumkrone vervollständigen. So entsteht ein ganz besonderes Erinnerungsstück, das euch an seinem Ehrenplatz an eurer Wand noch lange an euren großen Tag erinnert.
Hübsche und praktische Hinweisschilder entlasten nach der Trauung dann sowohl euch als Brautpaar als auch eure Trauzeugen. Wegweiser zeigen anschaulich und selbsterklärend, wo es zum Festsaal, zum Buffet, zur Tanzfläche oder zur Toilette geht. Kleine Erläuterungskärtchen am Buffet, an der Candy- oder der Cocktailbar weisen klar und optisch ansprechend aus, um welches Lebensmittel es sich handelt oder welche Zutaten verwendet wurden. Ein Übersichtsplan mit der Sitzordnung, auf dem die Gäste gleich auf einen Blick sehen, wo und neben wem sie sitzen, erspart außerdem Ratlosigkeit und Getümmel.
Auch die Tischdekoration besteht oft zu wesentlichen Teilen aus Papierelementen. Da sind die Tischnummern, Platzkärtchen, Getränke- und Menükarten oder sogar Platzsets, die den Tischen Struktur geben und sie aufwerten. Hübsche Anhänger, Aufkleber oder Etiketten für die Gastgeschenke zeigen zusätzlich, wie viel Liebe ihr in die kleinen Mitgebsel gesteckt habt.
Ein individuell gestaltetes Gästebuch und auch Schilder mit witzigen Sprüchen für euren Foto Booth sind weitere mögliche Papeterie-Extras – der rote Faden kann sich also tatsächlich auf allen erdenklichen Details wiederfinden.
Nach der Hochzeit: Danke sagen
Ist euer großer Tag – natürlich viel zu schnell! – vorüber, gilt: Ein herzliches Danke macht nicht nur Mutti stolz, sondern auch die Gäste glücklich. Der krönende Abschluss der Hochzeitspapeterie ist darum die Dankespost. Je nach Geschmack, Stil und Persönlichkeit ist für euch entweder weniger mehr – oder ihr gebt noch einmal alles.
Ihr legt zum Beispiel einen Abzug eures Lieblingsfotos bei, eine Auswahl der schönsten Bilder oder eine (vielleicht sogar individuell bedruckte) Foto-CD.
Wenn ihr mögt könnt ihr die Bilder auch individuell zusammenstellen: Die romantischen Höhepunkte für Tante Ruth und alle schönen Porträts von ihr, und die genialsten Momente für Lena und Tobias – inklusive der verrückten Party-Schnappschüsse. Wer damit noch nicht zufrieden ist, verschickt ein kleines (oder großes) Album; wahlweise das gleiche für alle oder sogar individuell verschiedene.
Stressen soll sich an dieser Stelle allerdings niemand. Denn auch bei der Hochzeitspapeterie gilt das Gleiche wie bei Liebesbriefen: Ehrlich und authentisch sind sie einfach am schönsten. Will sagen: Wer kein Freund von großen Worten und vielen kleinen Extras ist, sollte sich nicht verstellen. Liebe Worte, die von Herzen kommen, sind garantiert ein Volltreffer – in welcher Form auch immer ihr sie losschickt.
Und was braucht man nun wirklich?
Wie so oft liegt das ganz im Auge des Betrachters. Ein absolutes Must Have ist natürlich die Einladung. Auch eine Terminankündigung im Sinne einer Save-the-Date Karte macht Sinn. Eine Menükarte schaut auf dem Platz oder den Tischen immer schön aus, könnte aber zum Beispiel aber auch auf einer Tafel geschrieben stehen, die alle einsehen können.
Kirchenhefte können schlicht gehalten werden, wenn das Budget drückt. Im Grunde reicht ein Blatt mit dem groben Ablauf der Trauung.
Nice to have sind Tisch- oder Platzkarten, Anhänger für Geschenke oder dekorative Elemente. Wer sparen möchte, kann an dieser Stelle sicher den ein oder anderen Euro wieder gut machen.
Papeterie: Cottonbird
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